So wichtig ist soziale Interaktion für dein Immunsystem
Von Geburt an haben wir das Grundbedürfnis, uns zugehörig zu fühlen. Säuglinge sind in den ersten Lebensjahren voll und ganz auf soziale Interaktion angewiesen. Und auch später gilt: Einsamkeit und der Mangel an sozialen Bindungen machen auf Dauer krank. Fakt ist, dass Menschen den Gedankenaustausch mit ihren Mitmenschen brauchen. Sie lieben Zuneigung, Trost und vor allem Verständnis und Mitgefühl in alltäglichen, aber auch schwierigen Situationen. Deshalb sollte man möglichst viel Zeit mit Menschen verbringen, bei denen man eine Verbundenheit spürt. Denn Beziehungen und Bindungen sind Teil der Kraftquellen, wie die Ernährung und Bewegung, aus denen auch das Immunsystem gespeist wird.
Ein gutes Netzwerk stärkt die Abwehr
Wann hast du das letzte Mal intensiv mit einer Freundin oder einem Freund gesprochen oder mit der Familie einen lustigen Spieleabend verbracht? Kannst du dich noch daran erinnern, wie gut es dir danach ging, wie wohl du dich gefühlt hast? Soziale Beziehungen tun gut. Sie können uns auffangen, trösten und zum Lachen bringen. Sie vermitteln Nähe, Unterstützung, Vertrauen und ein Gefühl der Zugehörigkeit. Und genau diese Standpfeiler von Beziehungen fühlen sich nicht nur unmittelbar gut an, sondern sorgen dafür, dass du insgesamt weniger stressempfindlich, optimistischer und empathischer bist und wirst2. Eine umfangreiche amerikanische Meta-Studie kam sogar zu dem Ergebnis, dass Menschen mit funktionierenden sozialen Interaktionen seltener an vielen gesellschaftstypischen Krankheiten leiden3. Einsamkeit und soziale Ausgrenzung dagegen, wie zum Beispiel Mobbing, verursacht ein Schmerzempfinden im Gehirn und hat einen hohen negativen Einfluss auf unsere Psyche. Einsame Menschen, das konnten Untersuchungen zeigen, haben dauerhaft einen erhöhten Cortisol-Spiegel im Blut. Auch der Blutdruck und Blutzuckerspiegel steigen und das Immunsystem ist geschwächt. Parallel kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass mangelnde soziale Interaktion die Wahrscheinlichkeit für zahlreiche Krankheiten erhöht: Neben Depressionen und Angsterkrankungen sind das Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz4. Also Menschen brauchen Menschen im Alltag, aber auch in schwierigen Situationen. Dabei spielt vor allem die Qualität der Beziehung eine Rolle. Schon eine feste Bezugsperson, zu der man eine harmonische Beziehung hat, reicht aus, um all die positiven Effekte anzukurbeln.
Einsamkeit und soziale Ausgrenzung dagegen, wie zum Beispiel Mobbing, verursacht ein Schmerzempfinden im Gehirn und hat einen hohen negativen Einfluss auf unsere Psyche. Einsame Menschen, das konnten Untersuchungen zeigen, haben dauerhaft einen erhöhten Cortisol-Spiegel im Blut. Auch der Blutdruck und Blutzuckerspiegel steigen und das Immunsystem ist geschwächt. Parallel kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass mangelnde soziale Interaktion die Wahrscheinlichkeit für zahlreiche Krankheiten erhöht: Neben Depressionen und Angsterkrankungen sind das Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz. Also Menschen brauchen Menschen im Alltag, aber auch in schwierigen Situationen. Dabei spielt vor allem die Qualität der Beziehung eine Rolle. Schon eine feste Bezugsperson, zu der man eine harmonische Beziehung hat, reicht aus, um all die positiven Effekte anzukurbeln.
Dauerstress zwingt deine Abwehr in die Knie
Studien konnten zeigen, dass sich Stress tatsächlich negativ auf dein Immunsystem auswirkt5. Akuter Stress stärkt zwar kurzfristig die unspezifische Abwehr und lässt die Zahl der weißen Blutkörperchen, Fresszellen und Killerzellen ansteigen, um den Körper zu verteidigen. Aus evolutionärer Sicht war das auch sinnvoll, da Stress früher vor allem aus lebensgefährlichen Situationen heraus resultierte, denen wir heutzutage eher selten begegnen.
Chronischer Stress dagegen schwächt die Abwehr insgesamt. Der Körper passt sich durch die Ausschüttung von Cortisol an die andauernde Belastungssituation an. Die Folge: Der erhöhte Cortisolspiegel führt dazu, dass die Zahl der Immunzellen im Blut sinkt, die natürlichen Killerzellen weniger aktiv sind und auch die T-Lymphozyten sich langsamer teilen.
Seelisch in der Balance zu sein, ist oft nicht leicht. Belastungen, Stress, Krisen oder einfach die täglichen Anforderungen des Lebens verlangen uns mitunter ganz schön viel ab. Umso wichtiger, wenn man auf ein soziales Netz vertrauen kann, das einem den Rücken stärkt oder einen auffängt. Familie und Freunde beschützen uns direkt und indirekt vor der krank machenden Überbelastung, helfen die körpereigene Zahl an Immunzellen zu steigern. Ganz einfach, weil ihre physische und psychische Anwesenheit das Stresslevel zu senken vermag. Wer wenig Kontakt zu Familie und Freunden hat, leidet häufig unter Einsamkeit und Verbitterung und das kann chronischen Stress verursachen. Äußere Belastungen werden dann schlechter verarbeitet, wir werden insgesamt anfälliger. Im schlimmsten Fall lautet das Resultat: Wir werden krank – psychisch und körperlich.
So kannst du dich vor Stress schützen
Verbringe künftig mehr Zeit mit Menschen, die dir guttun, plane Wochenendausflüge bewusst ein und verabrede dich auch unter der Woche mit Freunden, um Sport zu treiben, Karten zu spielen oder Bücher zu besprechen. Damit überwindest du die Einsamkeit, tust dir und deinem Immunsystem etwas Gutes und stärkst gleichzeitig auch dein Gefühl der Selbstwirksamkeit. Das ist die innere Gewissheit, dass du einer Erkrankung oder anderen Herausforderungen gewachsen bist. Denn dann, auch das konnten Studien zeigen, steigen die Cortisolwerte in Stresszeiten nur geringfügig an.6 Apropos: Dabei kommt es nicht auf die Menge, sondern die Qualität der Beziehungen an.
Was du sonst noch tun kannst, um dein Immunsystem zu unterstützen, erfährst du hier.
Quellen :
Walburn, J., et al., Psychological stress and wound healing in humans: a systematic ¬review and meta-analysis. J Psychsom Res 67 (2009) 253-271.
1Yang, Boen, Gerken et al: Social relationships and physiological determinants of longevity across the human life span. Proceedings of the National Academy of Sciences, 2016.
2Hawkley, L. C., & Cacioppo, J. T.: Loneliness Matters: A Theoretical and Empirical Review of Consequences and Mechanisms. Annals of Behavioral Medicine 2010, 40(2), 218-227.
3Holt-Lunstad, Julianne et al: Loneliness and Social Isolation as Risk Factors for Mortality: A Meta-Analytic Review. Perspectives on Psychological Science, 2015
4Cacioppo, J.T and Cacioppo, S.: Social Relationships and Health: The Toxic Effects of Perceived Social Isolation. Social and Personality Psychology Compass, 2014
5Carrianne J. Leschak, MA and Naomi I. Eisenberger, PhD: Two Distinct Immune Pathways Linking Social Relationships With Health: Inflammatory and Antiviral Processes. Psychosom Med. 2019 Oct; 81(8): 711–719.
6Carrianne J. Leschak, MA and Naomi I. Eisenberger, PhD: Two Distinct Immune Pathways Linking Social Relationships With Health: Inflammatory and Antiviral Processes. Psychosom Med. 2019 Oct; 81(8): 711–719.
- Log in to post comments